Königsstädte Marokko: Rabat, Meknès, Fès, Marrakesch
2. - 9. April 2025
7 - 12 Teilnehmer
Ihr Mentor: Dr. Alexander Heinemann
Reisepreis € 3.180 / CHF 3.180
Einzelzimmerzuschlag auf Anfrage
Buchung
Zusammen mit dem Archäologen und Experten für maurische Kunst Dr. Alexander Heinemann reisen Sie von Casablanca zunächst über kurze Distanzen mit einem privaten Bus und dann im Flugzeug zu den vier Hauptstädten großer Dynastien Marokkos, darunter fünf Weltkulturerbestätten der UNESCO.
Im Angesicht faszinierender Landschaften, Bauten und Kunstwerke wird Ihnen Ihr Mentor die wechselvolle Geschichte des Landes vermitteln.
Hotels:
2.-3. April: ***** Barceló Anfa Hotel, Casablanca
3.-4. April: ***** La Tour Hassan Palace, Rabat
4.-6. April: ***** Hotel Les Mérinides, Fès
6.-9. April: Palais Khum, Marrakesch
Wir beginnen unsere Reise in Casablanca und beenden sie in Marrakesch.
Ein Inlandsflug von Fès nach Marrakesch (1 Stunde Flugzeit) ist in der Reise inkludiert.
Programm
Mittwoch, 2. April
In Casablanca erwarten Sie Ihre Räume im Barceló Anfa Hotel.
Nach einem ersten Rundgang (Art-Deco- und Bauhausarchitektur) besuchen wir direkt am Meer die 1993 fertiggestellte Hassan-II.-Moschee. Sie gilt als eines der größten muslimischen Gotteshäuser der Welt.
Für das erste gemeinsame Abendessen begeben wir uns ins Restaurant La Bavaroise.
Donnerstag, 3. April
Heute reisen wir entlang der Küste nach Rabat (knapp 2 Stunden Fahrzeit), der jüngsten der Königsstädte und heutigen Hauptstadt des Landes. Vor dem Einchecken im Hotel La Tour Hassan Palace lädt das Café Maure in der Kasbah des Oudaias zu einer Pause.
Rabat wird von einer 5 km lange mittelalterliche Stadtmauer umfangen. Die Chellah, die von einer Lehmmauer umgebene Nekropole der Meriniden, wurde im 13. Jahrhundert auf römischen Fundamenten errichtet. Ihr Besuch war lange Zeit nur gläubigen Muslimen vorbehalten.
Die Ville Nouvelle ist von prachtvollen Art-Deco-Bauten aus der französischen Kolonialzeit geprägt.
Der Hassan Turm, das Wahrzeichen Rabats, steht zusammen mit dem Mausoleum Mohameds V. auf einem Gelände, auf dem eine gigantische Moschee geplant war.
Freitag, 4. April
Nach dem Frühstück geht es zunächst nach Meknès (1,5 Stunden Fahrzeit). Im 17. Jahrhundert machten die Alawiden die Stadt zu ihrer Metropole. Dr. Heinemann wird Ihnen hier das besonders prächtige Stadttor Bab el Mansour, das Grüne Minarett der Großen Moschee und das Mausoleum von Moulay Ismail zeigen.
Nach einer Mittagspause fahren wir weiter zu den Ausgrabungsstätten von Volubilis (45 Minuten Fahrt). In der römischen Provinzstadt, seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe, haben sich noch eine Reihe von Gebäuden partiell erhalten, so das Kapitol, die Basilika und der Caracalla-Triumphbogen. In mehreren Wohnhäusern sind noch schöne Mosaike zu finden. Vom Kapitol bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf die umliegende Berglandschaft und die heilige Stadt Moulay Idriss.
Nach 1,5 Stunden Fahrzeit erreichen wir abends Fès, wo wir die nächsten beiden Nächte im Hotel Les Mérinides, mit Blick auf die Medina, wohnen werden.
Samstag, 5. April
Die Wurzeln von Fès als wichtige Station der Karawanenstraßen, Königsstadt und Hort der islamischen Wissenschaft reichen bis ins frühe 9. Jh. zurück. Zwei große Einwanderungswellen aus Andalusien und Tunesien trugen zum raschen Erblühen der Stadt bei, wovon die Kairaouine-Moschee, das Mausoleum Moulay Idris II., die Medresen Bou Inania und Attarine sowie das jüdische Viertel (Mellah) Zeugnis ablegen.
Das Abendessen wird uns im modern eingerichteten Restaurant Lounge MB serviert.
Sonntag, 6. April
Wir nutzen den Morgen in Fès für weitere Besichtigungen, bevor wir mittags über das Atlasgebirge nach Marrakesch weiterfliegen (1 Stunde Flugzeit).
Nach dem Check-In und einer Pause im Palais Khum in der Medina von Marrakesch besuchen wir zuerst die berühmten Place Djemâa el Fna. Auf der einstigen Richtstätte ("Versammlung der Gehenkten") geben sich heute Feuerschlucker, Wasserverkäufer, Schlangenbeschwörer, Henna-Malerinnen, Musikanten, Akrobaten, Wunderheiler, Märchenerzähler und Wahrsager ein Stelldichein und warten nur darauf, Besuchern ihre Dienste anzubieten oder gegen ein Trinkgeld fotografiert zu werden.
Zusammen mit Ihrem Mentor besuchen Sie die in der Nachbarschaft beginnenden Souks, den größten zusammenhängenden Basar in ganz Marokko. Dieses Areal war nie als reiner Markt für Einheimische und Händler des näheren Umlands gedacht, sondern diente als Treffpunkt von Zentralafrikanern und Spaniern, wo Edelmetalle, Elfenbein, Leder, aber auch Sklaven verkauft wurden.
Elias Canetti, der Marrakesch 1954 besuchte, sann hier über das Nebeneinander von handwerklicher Fertigung und orientalischem Verkaufsritual nach, beide gleichermaßen lautstark und langwierig:
In einer Gesellschaft, die so viel Verborgenes hat, die das Innere ihrer Häuser, Gestalt und Gesicht ihrer Frauen und selbst ihre Gotteshäuser vor Fremden eifersüchtig verbirgt, ist diese gesteigerte Offenheit dessen, was erzeugt und verkauft wird, doppelt anziehend.
(Die Stimmen von Marrakesch)
Abends speisen wir im renommierten Restaurant Le Foudouk. Es befindet sich in einer historischen Karawanserei (Funduq), ehemals Herberge und Lagerhaus für reisende Kaufleute und ihr Gefolge. Zu den klassischen Gerichten zählen die gehaltvolle Fastensuppe Harira, Couscous aux sept legumes, Tahjia (bis zu vier Stunden lang zusammen mit eingelegtem Obst und Gewürzen gegartes Lammfleisch), Gemüsepasteten und vielfältige Süßspeisen.
Montag, 7. April, und Dienstag, 8. April
Bereits im späten 11. Jh. entwickelte sich Marrakesch als wirtschaftliches und politisches Zentrum.
An diesen beiden Tagen wird Sie Dr. Heinemann intensiv mit folgenden Sehenswürdigkeiten vertraut machen:
Saadier-Gräber
Die Alawiden wollten das Andenken an die vor ihrer Herrschaft regierenden Saadier auslöschen und befahlen die Versiegelung dieser legendären Nekropole, die erst 1917 offiziell wiederentdeckt wurde. Sehr suggestiv wirkt besonders das Arrangement der Sarkophage von Ahmed El Mansour ("dem Goldenen") und seinen Familienangehörigen in der prachtvollen "Halle der zwölf Säulen".
El Badii-Palast
Die monumentale Anlage mit Höfen, Gärten und Wasserbassins (1578-1608) wurde unter den Alawiden geplündert und als Steinbruch genutzt. Die Ruinen werden von den als heilige Tiere verehrten Störchen bevölkert. In einem Raum ist der Minbar ausgestellt, eine ehemals in der Koutoubia-Moschee installierte, 1139 in Cordoba geschnitzte Kanzel. Dies schärft den Blick für den Kunstransfer in der islamischen Welt und insbesondere für die Beziehungen zum maurischen Spanien.
Koutubia Moschee
Das 1196 vollendete Minarett gilt als Wahrzeichen Marrakeschs. Es stand nicht nur Pate für den Hassan-Turm in Rabat, sondern auch für die Giralda in Sevilla.
Bab Agnaou
Eines der schönsten historischen Tore in den roten, turmbewehrten Mauern Marrakeschs
Bahia-Palast
Suggestiver Monumentalbau, im 19. Jahrundert für die Lieblingsfrau des mächtigen Großwesirs Ba Ahmed Ben Moussa errichtet
An diesen beiden Tagen genießen Sie auch die französische Cuisine im Grand Café de la Poste und das berühmte Eis mit Ingwer und Datteln am Gartenpavillon des La Mamounia.
Mittwoch, 9. April
Am letzten Morgen widmen wir uns dem Vermächtnis eines der berühmtesten Bewunderers Marrakeschs:
Jardin Majorelle und Musée Berbère
Der französische Künstler Jacques Majorelle öffnete 1947 die Tore seines außerordentlichen Gartens, der 1980 in den Besitz von Yves Saint Laurent und Pierre Bergé überging. Hier finden sich Pflanzen aus aller Welt, darunter Bougainvilla, Seerosen, Bambus und vor allem Kakteen aller Gestalt und Größe, dazwischen auffällig blaue Brunnen und Architekturen (deshalb auch "Majorelle bleu"). Das neu eingerichtete Musée Berbère vermittelt instruktiv die Geschichter der Berber in Marokko.
Musée Yves Saint Laurent
Pierre Bergé setzte dem genialen Modemacher ein Denkmal. In dem an den Majorelle-Garten angrenzenden Komplex, der im Oktober 2017 eröffnet wurde, finden sich u.a. Originalroben, Arbeitsskizzen, Aquarelle in Kartengröße (die YSL an Freunde versandte), Fotos (die YSLs Arbeiten für Film und Bühne dokumentieren), eine Bibliothek und ein Auditorium.
LESETIPP
Edith Wharton, In Marokko: Vom Hohen Atlas nach Fès - durch Wüsten, Harems und Paläste, Ersterscheinung 1920
Sehr persönlicher, genau beobachtender Reisebericht der amerikanischen Schriftstellerin, die im Herbst 1917 auf Einladung des französischen Generalresidenten durch das vom Tourismus noch unberührte Marokko reiste.
Reisepreis € 3.180 / CHF 3.180
Einzelzimmerzuschlag auf Anfrage
Buchung
Leistungen
- Reise in kleinem Kreis mit 7 - 12 Teilnehmern
- Archäologische Reisebegleitung Dr. Alexander Heinemann
- 1 Übernachtung mit Frühstück im ***** Hotel Barcelò Anfa Casablanca
- 1 Übernachtung mit Frühstück im ***** La Tour Hassan Palace in Rabat
- 2 Übernachtungen mit Frühstück im ***** Hotel Les Merinides in Fès
- 3 Übernachtungen mit Frühstück im Palais Khum in der Medina von Marrakesch
- Abendessen im Restaurant La Bavaroise in Casablanca, mit Wein, Wasser, Kaffee
- Abendessen im MB Restaurant Lounge in Fès, mit Wein, Wasser, Kaffee
- Abendessen im Le Foundouk in Marrakesch, mit Wein, Wasser, Kaffee
- Abendessen im Grand Café de la Poste in Marrakesch, mit Wein, Wasser, Kaffee
- Eis im Garten des La Mamounia in Marrakesch
- Flug Fès - Marrakesch
- Privater Van für die Fahrten Casablanca - Rabat, Rabat - Meknès - Volubilis - Fès und in Marrakesch
- Alle gemeinsamen Taxifahrten
- Alle gemeinsamen Eintritte; Reservierungen / Sondergenehmigungen
- Sicherungsschein (R+V Versicherung); neben dieser Absicherung Ihrer An- und Restzahlung gegen Insolvenz empfehlen wir den Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung, wobei wir Ihnen auf Wunsch behilflich sind
Für die Einreise nach Marokko benötigen Sie als deutscher Staatsbürger einen bis Ende der Reise gültigen Reisepass oder vorläufigen Reisepass. Bei Fragen zu Pass- und Gesundheitsbestimmungen können Sie uns jederzeit gerne kontaktieren.
Bitte beachten Sie vor der Buchung die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes zu Marokko, um sicher zu stellen, dass Sie mit allen Vorgaben einverstanden sind.
Wie anstrengend ist diese Reise?
Auf dieser Reise erwarten Sie längere Wege über teilweise unebenes Gelände, besonders in den Grabungsstätten von Volubilis und in den Souks von Fès und Marrrakesch und in den Ruinen des El Badii-Palastes. Wie immer erfordern die Besichtigungen auch Stehvermögen.
Wir empfehlen festes Schuhwerk und Sonnenschutz.
Dr. Alexander Heinemann
Studium der Klassischen Archäologie, Alten Geschichte und Vorderasiatischen Archäologie in Berlin, Oxford und Heidelberg. Förderung und Promotionsstipendium durch die Studienstiftung des deutschen Volkes; Post-Doc-Stipendium der Gerda-Henkel-Stiftung (Rom); Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts. Wallstein-Preis der Akademie der Wissenschaften Göttingen für seine Dissertation Der Gott des Gelages. Dionysos, Satyrn und Mänaden auf attischem Trinkgeschirr.
Assistent an der Universität Freiburg, seit 2018 Dozent und Kustos der Antikensammlung und Abguss-Sammlung der Universität Tübingen. Gastdozentur in Pisa.
Der zweisprachig aufgewachsene Deutsch-Italiener hat an Grabungen in Italien, Griechenland, in der Türkei und im Libanon teilgenommen, verschiedene Ausstellungen kuratiert und veröffentlicht namentlich zu Themen aus dem Bereich der antiken Bildsprache, der historische Topographie Roms, ferner zu Aneignungen der Antike in der europäischen Moderne.
Dr. Heinemann lebt mit seiner Familie in Karlsruhe.